AsF: Ende des Streiks heißt Beginn der Aufwertung

Wie Daniela Jansen, MdL und Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) in Aachen mitteilt, hat der AsF-Vorstand auf seiner Sitzung gestern, 28.10.2015, folgende Erklärung zur Tarifeinigung für den Sozial- und Erziehungsdienst verabschiedet:

Ende des Streiks heißt Beginn der Aufwertung

Der Abschluss der Verhandlungen im Streit um die Aufwertung der Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst steht bevor. Bis Ende Oktober haben beide Parteien noch die Möglichkeit, den Schlichterspruch abzulehnen. Davon ist jedoch nicht auszugehen. Zwar sind damit die Tarifverhandlungen und die Arbeitskampfmaßnahmen – zur Erleichterung vieler Eltern – abgeschlossen, die Kernforderung der Auseinandersetzung aber bestehen: die Aufwertung frauentypischer Berufe. Diese ist durch den Streik erneut in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt worden.

Symptomatisch für Frauentypische Berufe, ein Überbleibsel der gesellschaftlichen Rollenstereotypen der Haupt- und Zuverdiener-Familien, ist die Beschäftigung in Teilzeit, in Befristung und im Niedriglohnbereich. Besonders ausgeprägt sind diese Arbeitsbedingungen in dem Sozial- und Gesundheitsbereich (Arzthelferinnen, Krankenpflegerinnen, Altenpflegerinnen), und im Dienstleistungssektor (Bäckereifachangestellte, Verkäuferinnen).

Zur Behebung dieser prekären Arbeitsverhältnisse und der daraus resultierenden sozialen Ungleichheiten sind sowohl Arbeitgeber als auch Politik gefordert. Neben der Reglementierung oder Abschaffung der Minijobs und die Rückkehr in sozialversicherte Arbeitsverhältnisse, gilt es, Frauentypische Berufe tariflich besser auszustatten. Frauen und Unternehmen sollten erkennen, dass sie – und nicht andere Stellen (der Ehemann oder die Bundesagentur für Arbeit) – für die Existenzsicherung verantwortlich sind. Durch eine Vollzeitbeschäftigung sollte eine eigenständige Lebensführung ohne Transferleistungen ermöglicht werden und Anzahl an sogenannten Aufstockerinnen reduziert werden.
Im Rahmen des Abschlusses der Tarifverhandlungen im Sozial- und Erziehungsdienst, fordert die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen Aachen deshalb die beteiligten Akteure – die Politik, die Gewerkschaften und die Arbeitgeber – dazu auf, eine Reform der Entgeltstrukturen und geschlechtergerechte Arbeitsbewertungsverfahren auf den Weg zu bringen.

Denn zu guter Arbeit gehören existenzsichernde Einkommen und sichere Arbeitsverhältnisse. Für Frauen und Männer.