Mit Solidarität und Wissenschaft gegen Antisemitismus und Pandemie

Mit Solidarität und Wissenschaft stehen wir mit einem breiten Bündnis zusammen für den Schutz von Risikogruppen, für Respekt vor den Menschen aus systemrelevanten Berufen, für einen menschenwürdigen Umgang mit Geflüchteten, für mehr Gerechtigkeit mit dem globalen Süden und einen solidarischen Umgang mit allen Menschen, die täglich ihren Beitrag dazu leisten, die Pandemie durch die Einhaltung der Maßnahmen einzudämmen und das international. Gleichzeitig zeigen wir klare Kante gegen die geschichtsrevisionistische, antisemitische und menschenfeindliche Hetze der Querfront und machen durch unseren Protest deutlich, dass dieses Gedankengut scharfen Widerspruch verdient.

Wir vertrauen auf die Wissenschaft, die uns lehrt, dass die Impfung der zentrale Weg aus der Pandemie ist. Nur durch eine hohe Impfquote erreichen wir den ausreichenden Schutz vor dem Coronavirus. Dieses Ziel kann allerdings nur erreicht werden, wenn die Impfstoffvergabe global gedacht wird und gerecht erfolgt. Während hierzulande bereits alle Einwohner_innen ein Impfangebot erhalten haben, konnten viele Länder in Afrika, Asien und Südamerika aufgrund von Impfstoffmangel bisher noch nicht ausreichend mit dem Impfen beginnen. Die reichsten Länder der Welt, die knapp 16 Prozent der Weltbevölkerung ausmachen, haben sich laut einer kürzlich im Lancet veröffentlichten Analyse 70 Prozent der 2021 verfügbaren Dosen der fünf führenden Impfstoffe gesichert. Aus Solidarität mit ärmeren Ländern, fordern wir die Freigabe der Impfpatente, um auch dort die dringend benötigten Impfstoffe produzieren zu können. Kapitalinteressen dürfen nicht über die Gesundheit der Menschen entscheiden – Gesundheit ist keine Ware!

Wir setzen uns ein für einen solidarischen Umgang mit Geflüchteten, die besonders betroffen von den Auswirkungen der Corona-Pandemie sind. Die menschenunwürdige Unterbringungssituation und die fehlende medizinische Versorgung an vielen europäischen Außengrenzen führen dazu, dass Geflüchtete dem Coronavirus noch stärker ausgesetzt sind. Wir fordern, dass die umstrittenen Lager evakuiert werden und Geflüchtete besser vor einer Ansteckung geschützt werden. Eine Humanitäre Aufnahme muss unverhandelbar sein. Wir haben Platz und können diese Menschen aufnehmen und menschenwürdig unterbringen.

Wir stehen solidarisch mit den Pflegenden, die einen immensen Beitrag zur Überwindung der Pandemie leisten und das Gesundheitssystem aufrecht erhalten. Applaus alleine reicht nicht, um dieser Leistung entsprechende Anerkennung zu verleihen. Wir fordern bessere Arbeitsbedingungen, die gewährleisten, dass der Pflegeberuf ausübbar ist, ohne gesundheitliche Auswirkungen einzufahren und eine deutliche bessere Bezahlung, die Ansatzweise der Wichtigkeit der ausgeübten Tätigkeit ausdruck verleiht.

Wir kämpfen gegen jedes faschistoide, menschenverachtende, antisemitische, geschichtsrevisionistische und weltverschwörerrische Gedankengut, dass durch die
Querdenkenbewegung verbreitet wird. Sich mit den Widerstandskämfer_innen des Nationalsozialismus gleichzusetzen und die aktuellen Schutzverordnungen mit der Gewaltherrschaft des NS-Regimes zu vergleichen, hat nichts mit Besorgnis und Maßnahmenkritik zutun, sondern ist scharf zu veruteilender Antisemitismus gegen den wir als Antifaschist_innen unseren Protest lehnen. Zahlreiche Proteste der Querdenkenbewegung rufen deutschlandweit zum Umsturz der Regierung auf, verbünden sich mit rechtsextremen Gruppierungen und Gefährden so unsere freiheitliche demokratische Grundordnung. Menschen die sich der Querdenkenbewegung anschließen, haben nicht unsere Solidarität, sondern schärfsten Widerspruch für Ihre Positionen verdient!

Also kommt vorbei, am Samstag den 12.2. ab 15:30 und zeigt mit uns klare Kante.

Alle Versammlungsteilnehmer_innen sind verpflichtet medizinische oder FFP2-Masken zu tragen, den Mindestabstand einzuhalten und die 2G+ Regelung zu erfüllen.