Kinder und Familien haben während der Corona-Pandemie erheblich gelitten. Auch die aktuellen Preissteigerungen treffen junge Familien besonders hart. In einem Antragspaket hat die grün-rote Koalition nun Maßnahmen zur Entlastung von Kindern und Familien entwickelt, das auch Konzepte gegen den Fachkräftemangel enthält. Karin Schmitt-Promny (Grüne) und Tobias Tillmann (SPD), kinder- und jugendpolitische Sprecher*innen ihrer Fraktionen, haben die Maßnahmen der Presse vorgestellt.
Finanzielle Entlastungen
Um Kitagebühren für untere Einkommen bis 54.000 Euro auszusetzen und für mittlere Einkommen bis 68.000 Euro zu halbieren, nimmt die Koalition jährlich 1,8 Millionen Euro in die Hand. „Mit dieser Anpassung der Elternbeiträge schaffen wir eine sozial gerechte Entlastung für die Familien, die die Inflation am härtesten trifft“, erläutert Schmitt-Promny die Ergebnisse der Haushaltsberatungen. „Wenn die Landesregierung die Beitragsfreiheit für den Ü3-Bereich umsetzt, werden wir die freiwerdenden Mittel für entsprechende Beitragsabschaffungen im U3-Bereich einsetzen“, ergänzt Tillmann.
Darüber hinaus beantragt die Koalition, den sogenannten Zukunftsfonds für schulische Angebote aufzustocken und für Kitas zu öffnen, um ihn als Härtefallfonds zur Unterstützung von Familien und für die Finanzierung von Mittagessen zu nutzen. „Es gibt bereits Möglichkeiten der Unterstützung. Leider gibt es aber immer Fälle, die in anderen Programmen durch das Raster fallen, die wir mit diesem Programm auffangen wollen“, erklärt Tillmann die Notwendigkeit dieses Schritts. Für den Zukunftsfonds stellt die Koalition im Haushalt 50.000 Euro zur Verfügung.
Dem Fachkräftemangel begegnen
Nachdem der Kinder- und Jugendausschuss Anfang 2023 mit großer Mehrheit das Aachener Modell verabschiedet hat, bei dem auch angelernte Kräfte, die für die Begleitung von Kindern geeignet sind, in Kitas eingesetzt werden sollen, legt die grün-rote Koalition mit zwei Ratsanträgen nach.
Zum einen „wollen wir die Voraussetzungen dafür schaffen, mehr junge Menschen für die Praxisintegrierte Ausbildung als Erzieher*innen zu gewinnen, da sie aufgrund ihrer verstärkten Einbindung in den Arbeitsalltag eine Unterstützung des Kita-Personals darstellen“, wirbt Schmitt-Promny für verstärkte Anreize bei Trägern wie Auszubildenden. In enger Abstimmung mit der StädteRegion und den Berufskollegs sollen entsprechende Ausbildungskapazitäten an diesen Schulen ausgebaut und sichergestellt werden.
Zum anderen sollen die vorhandenen Fachkräfte durch den Start eines Verwaltungskräfteprogramms von administrativen Aufgaben entlastet werden. „Beide Maßnahmen sind für uns Bausteine für mehr Konzentration auf die Kinder. Das entlastet Erzieher*innen und steigert die Qualität der pädagogischen Arbeit“, ist Schmitt-Promny sicher.
Modellspielplatz Inklusion
„In der Innenstadt sehen wir einen großen Bedarf an Spielplätzen und Freiräumen“, beschreibt Tillmann die aktuelle Situation für Kinder und Jugendliche. Mit zusätzlichen 1,1 Millionen Euro beschleunigt Grün-Rot die Realisierung der geplanten Spielplatzmaßnahmen. Ein besonderer Fokus soll hierbei auf inklusiv zu nutzende Spielmöglichkeiten gelegt werden. „Mit einem Modellspielplatz in der Innenstadt gehen wir einen weiteren Schritt, Menschen mit Behinderungen von klein an mehr Teilhabe zu ermöglichen“, betont Schmitt-Promny den Willen beider Fraktionen, an der konsequenten Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention mitzuwirken.
Die Ratsanträge aus dem Maßnahmenpaket Kinder, Jugend und Familien können Sie hier im Einzelnen nachlesen:
150 Grüne, SPD AT – Modellspielplatz Innenstadt
151 Grüne, SPD AT – Verwaltungskräfteprogramm
159 Grüne, SPD AT – Ausweitung der praxisintegrierten Ausbildung
160 Grüne, SPD AT – Zukunftsfonds ausweitbar auf Kitas und Mittagessen