Von der Regio-Tram zur Öcher-Tram

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,

die SPD-Fraktion beantragt, im zuständigen Fachausschuss und gegebenenfalls im Rat folgenden Beschluss zu fassen:

Der Rat der Stadt Aachen beauftragt die Verwaltung, an die laufenden Planungen zur “Regio-Tram” anzuknüpfen und im Rahmen einer Machbarkeitsstudie zu einer “Öcher-Tram” auf dem Aachener Stadtgebiet weiterzuentwickeln. Das Netz der Öcher-Tram soll insbesondere die starken Hauptachsen des aktuellen Busnetzes beinhalten und einen deutlich zuverlässigeren Betrieb mit kürzeren Reisezeiten ermöglichen. Die aktuellen Vorarbeiten und die Erkenntnisse der Vergangenheit sollen im Rahmen der Machbarkeitsstudie genutzt werden.

Begründung:

Die Regio-Tram ist ein wesentlicher Baustein für die Verkehrswende auf der Achse zwischen Aachen, Würselen, Alsdorf und Baesweiler. Rund 18.000 Einpendler:innen und 6.000 Auspendler:innen könnten ein attraktives Alternativangebot zur täglichen Fahrt mit dem Auto erhalten. Die rund 91.000 Pendler:innen innerhalb Aachens profitieren allerdings nur sehr begrenzt von einer Regio-Tram, die nach aktuellem Planungsstand am Bushof, Elisenbrunnen oder vielleicht am Hauptbahnhof enden soll.

Nicht zuletzt für die Bekämpfung des Klimawandels und die Verbesserung der gesellschaftlichen Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen benötigen wir auch in Aachen eine Verkehrswende mit besseren Alternativangeboten für die Wege auf den eigenen Füßen, mit dem Fahrrad und insbesondere mit dem öffentlichen Nahverkehr. Der öffentliche Nahverkehr in Aachen muss dazu deutlich zuverlässiger, schneller, leistungsfähiger, komfortabler und damit attraktiver werden. Es ist bekannt, dass das aktuelle Busnetz diese gesteigerten Anforderungen nicht erfüllen kann. Es muss daher auf den starken Hauptachsen um Busspuren und ein Straßenbahnsystem ergänzt werden.

Alle bekannten starken Hauptachsen Richtung Brand, Kornelimünster, Vaalserquartier, Laurensberg, Richterich, Haaren, Uniklinik, RWTH und auch in die Nachbarkommunen müssen vor diesem Hintergrund bewertet werden. Die langen Vorlaufzeiten bis zu einer Umsetzung erfordern es, dass wir heute handeln und eine entsprechende Machbarkeitsstudie in Auftrag geben. Aachen wird zu einer Klimaneutralität vor dem Jahr 2045 nur dann seinen gerechten Beitrag leisten können, wenn bis dahin die Verkehrswende in Aachen abgeschlossen sein wird.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Servos, Fraktionsvorsitzender SPD-Fraktion
Ye-One Rhie, mobilitätspolitische Sprecherin SPD-Fraktion

Aachen, 01.07.2021

Ratsantrag SPD AT 101/21 als PDF