Grenzüberschreitende grün-rote Zusammenarbeit: Einstein-Teleskop und Windenergie ermöglichen!

Die Aachener Ratsfraktionen von Grünen und SPD haben sich in den vergangenen Wochen intensiv mit ihren niederländischen Schwesterorganisationen von GroenLinks Parkstad und PvdA Heerlen-Landgraf ausgetauscht. Die grün-roten Fraktionen setzen sich gemeinsam für eine grenzüberschreitende nachhaltige Energiepolitik ein. Als ersten Schritt wollen die Fraktionen herausfinden, wie der Bau von Windkraftanlagen in der Region mit der möglichen Errichtung des Einstein-Teleskops in Einklang gebracht werden kann. Beide Seiten der Grenze sind sich einig, dass diese Ambitionen realisierbar sein werden.

Einstein-Teleskop und Windkraftanlagen

Das geplante Projekt „Einstein-Teleskop“ bietet große wissenschaftliche und wirtschaftliche Chancen für die Euregio. Gleichzeitig teilen Aachen und Parkstad ehrgeizige Klimaziele, darunter Geothermie und der Ausbau der Windenergie.

In enger Zusammenarbeit mit dem Konsortium, das das Einstein-Teleskop unterstützt, arbeitet die Stadt Aachen derzeit daran, die beiden Projekte auf deutscher Seite technisch in Einklang zu bringen. In Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, der Wissenschaft und verschiedenen Verwaltungsebenen wird nach Lösungen gesucht, um die erwarteten technischen Herausforderungen zu bewältigen. Diese Untersuchung wird neben der technischen Machbarkeit auch die rechtlichen Anforderungen für eine erfolgreiche Vereinbarkeit von Windenergie und dem Einstein-Teleskop ermitteln. Die grün-rote Ratskoalition möchte diese Untersuchung mit einer eigens einzurichtenden Stelle unterstützen.

Position der grün-roten Ratskoalition in Aachen

Sebastian Becker, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion, ist sich sicher, dass das Einstein-Teleskop ein großer Gewinn für Wissenschaft und Wirtschaft in der Euregio sein wird. “Am Beispiel des CERN lässt sich gut erkennen, welche enormen Potentiale für die wirtschaftliche Entwicklung auf beiden Seiten der Grenze in einem solchen Projekt stecken. Wenn die Region den Zuschlag für das Einstein-Teleskop bekommt, haben wir die Chance auf zusätzliche hochqualifizierte und gute Arbeitsplätze in Forschung, Produktion und Zulieferbetrieben”, so Becker, der damit für eine breite Unterstützung des Projektes wirbt.

Auch Grünen-Ratsherr Jöran Stettner freut sich über die spannende Perspektive, die das Einstein-Teleskop bietet: “Das Erreichen der Klimaziele, Wirtschaft und Spitzenforschung stehen nicht im Widerspruch zueinander. In enger Kooperation mit unseren Universitäten bietet das Projekt die einzigartige Chance auf eine echte europäische Zusammenarbeit im Energiesektor. Um dies zu realisieren, gehen wir in Aachen voran und schaffen Personal, das zum Beispiel bei der neu gegründeten Aachener Agentur für Energie, Klima und Nachhaltigkeit angesiedelt werden kann.”

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Die rot-grünen Fraktionen setzen sich dafür ein, dass Aachen und Parkstad die Ergebnisse dieser Untersuchung fortlaufend miteinander teilen und gemeinsam bewerten. Das Ziel dieser Zusammenarbeit besteht darin, eine Grundlage für eine immer intensivere grenzüberschreitende Strategie zur nachhaltigen Energieversorgung zu schaffen. Tahir Nefjodov, Fraktionsvorsitzender von GroenLinks in Heerlen, sagte: „Die Klimakrise ist eine globale Krise. Um den Erfolg des Energieumstiegs sicherzustellen, müssen wir also international zusammenarbeiten. In Parkstad-Aachen, dem pulsierenden Herzen der Euregio, möchten wir als links-progressive Parteien gerne Pionierarbeit leisten.“

Position der Provinz Limburg

Mit ihrem Aufruf zur Zusammenarbeit reagieren die Verbündeten von PvdA, SPD, GroenLinks und Die Grünen auf die Position der Provinz Limburg, dass das Einstein-Teleskop und Windenergie innerhalb des Suchgebiets des Teleskops kombiniert werden können, wenn die Forschung zeigt, dass beide Initiativen miteinander vereinbar sind. Solche Forschungsergebnisse würden nach Ansicht der Provinzregierung Anlass geben, die derzeitige Windkraft-Blockade an der Südseite von Parkstad aufzuheben. Henk Verreck, Fraktionsvorsitzender der PvdA in Heerlen, sagt: „Als rot-grüne Allianz sind wir davon überzeugt, dass Windenergie von entscheidender Bedeutung ist, um Energiearmut in der Region zu bekämpfen. Wir freuen uns auf die Ergebnisse der Aachener Untersuchung und sind zuversichtlich, dass die Provinz Limburg bei positiven Ergebnissen helfen wird, Windenergie in Parkstad zu realisieren.“

Foto v.l.n.r.: Volmar Delheij (Vorsitzender PvdA Landgraaf-Heerlen), Ali Daliri (Vorsitzender GroenLinks Parkstad), Sebastian Becker (wirtschaftpolitischer Sprecher SPD-Fraktion), Coen van der Gugten (Vize-Fraktionsvorsitzender GroenLinks Maastricht), Henk Verreck (Fraktionsvorsitzender PvdA Heerlen), Jöran Stettner (Ratsherr Grüne-Fraktion), Lex Vos (Ratsherr GroenLinks Maastricht)